Von älteren Personen lernen

Am vergangenen Wochenende habe ich einen Ausflug in die Innerschweiz gemacht. Wie so oft, wenn man mit dem Zug unterwegs ist, hatte ich auch dieses Mal im Abteil neben mir einen älteren Fahrgast.

Ein freundliches ‚Grüezi‘ und ein anschliessender Blickaustausch gehörten zur Begrüssung. Ich fragte denn netten Herr, ob er auf seiner Seite eine bessere Aussicht habe.

Ganz klar „JA“. Er kennt jedes einzelne Haus auf der Strecke und weiss wo man sich hinsetzten sollte. Dies ist aber nicht Alles. Im weiterführenden Gespräch erfuhr ich mehr über seine Begegnungen, Reisen, Familienerlebnisse und sonstige Erkenntnisse in seinen vergangenen 88 Lebensjahren.

In einem solchen Gespräch lernt man nicht nur den einen oder anderen Fakt. Es ist vielmehr die Denkweise oder Perspektive die einem die Augen öffnen kann. Beispielsweise liegen die Prioritäten bei einer solchen Person ganz anderswo.

Fazit: Ins Gespräch mit älteren Personen zu kommen, lohnt sich auf jeden Fall. Vielleicht weiss man danach nicht mehr über die Schweizer Geschichte oder Politik. Aber man lernt eine weitere Lebenseinstellung kennen, was sehr bereichernd ist.

Nur steinige Wege bringen Steine ins Rollen

Nur steinige Wege bringen Steine ins Rollen

Ich lasse mich gerne von Weisheiten, Sprichwörtern und Redewendungen inspirieren. Besonders in schwierigen und komplexen Situationen geben sie Halt und unterstützen bei der Orientierung. Ausserdem können sie sehr motivierend sein und beim Erreichen der Ziele helfen.

Gerne möchte ich hier die Gelegenheit nutzen und mein eigenes Sprichwort vorstellen. Das Sprichwort lautet:

„Nur steinige Wege bringen Steine ins Rollen.“

Yannick Schefer, 2007

Bedeutung: Was sagt das Sprichwort aus?

Das Sprichwort verdeutlicht, dass für eine gewisse Veränderung auch ein gewisser Aufwand zu erbringen ist (actio et reactio). Es wäre ja allzu schön, wenn Erfolg von einfach so kommen würde. In der Realität bringt Passivität und Trägheit aber keinen Fortschritt oder Erkenntnis.

Je grösser der Aufwand btw. das Engagement ist, desto grösser ist auch die Wirkung. Oder mehr Steine auf dem Weg sind, desto mehr können auch versetzt werden. Je grösser die Steine sind, desto mehr kann auch bewegt werden.

„Steinige Wege“ bedeutet aber nicht, dass Geröllhalden bzw. grosse Hindernisse überwunden werden müssen. Auch auf einem Kieselsteinweg können Steine bewegt werden. Ein Kieselstein in Bewegung zu bringen, ist durchaus ein gelungener Start und beachtender Erfolg.

Wer sich auf steinige Wege begeht, braucht Mut, Einsatz und Wille. Ohne seine Komfortzone zu verlassen, wird sich auch nichts ändern. Denn nur steinige Wege bringen Steine ins Rollen.

Die Entstehung des Sprichworts

Das Sprichwort habe ich erstmals in einem Erinnerungsbuch für einen nahen Freund aufgeschrieben. Zugrunde liegt also keine Sinneskriese, die mich zu diesem Satz gebracht hat. Vielmehr ging es mir darum, das Leben mit einer einfachen Regel leichter zu verstehen.

Die Floskel „Einen Stein ins Rollen bringen“ ist sicherlich bekannt. Auch hat bestimmt jede Person schon eine Situation erlebt, wo der Stein nicht einfach gerollt ist. Einen einfachen Hinweis, was für einen ersten Erfolg erforderlich ist, bringt das Sprichwort.

Linguistische Perspektive des Sprichwortes

Die Wiederholung bzw. Anapher des Wortes „Stein“ unterstreicht die Logik des Satzes.

Einen „Stein ins Rollen bringen“ ist eine Metapher für ein etwas bestehendes Verändern.

Die Metapher „Steinige Wege“ steht für Aufwand oder Konfrontation mit Hindernissen.

Tipps

Um Gewohnheiten zu verändern, empfehle ich Ihnen das Buch „Power of Habit„.